Auf dem Brahmaputra durch Ostindien

 

21.12.2006 – 07.01.2007

 

Start 21.12.06:

6.50 Uhr ab Chemnitz, bei starkem Nebel aber erträglichen Temperaturen

11.30 Uhr in Frankfurt a.M. – die „Lexine“ (Beckies’ Lexus) steht im Parkhaus und wir checken „gemütlich“ ein.

Abflug 13.35 Uhr mit leichter Verspätung – Jumbo Boing 747 der Lufthansa. Die rund 6.200 Flug-km legen wir in knapp 7 Std. zurück (trotz Nebel). Nach einer weiteren ³/4 Std. mit dem Bus sind wir im Hotel – Phönix begleitet uns schon ab Frankfurt – mal ein ganz anderer Service!

 

22.12.06

Gegen 3 Uhr im Hotel einchecken – kurzes Betthupferl, denn schon um 8 Uhr werden wir geweckt.

9.30 Uhr geht’s ab zur Stadtrundfahrt mit deutschsprachiger sehr guter Führung. Chaos in der drittgrößten Stadt Indiens – Delhi hat „nur“ 14 Mio. Einwohner – Bombay (jetzt Mumbai) hat 16 Mio., gefolgt von Kalkutta mit 15 Mio., lt. Zählung von 2001, also die Dunkelziffer liegt so oder so höher!

1. Ziel: Freitagsmoschee in der Altstadt – die größte Moschee (Islam) in Indien und drittgrößte der Welt, sie fasst 25.000 Gläubige!

Wir drängeln uns mit dem Bus mit 3 Mio. (!) weiteren Autos (mehr wie Bombay und Kalkutta zusammen) durch die Straßen (Tuctuc zählen nicht dazu, auch nicht die noch zahlreicheren Mopeds, Rikscha’s etc.) – in Delhi wird alle 3 Minuten ein Auto neu zugelassen (Quelle: Reiseführer). Da erscheint einem ein Elefant als Arbeitstier mittendrin wie ein Außerirdischer!

2. Station Humayan – Grabstätte

3. Mittag – Erste original indische Mahlzeit – man (Mann!) greift mehr oder weniger zu . . .

Die Mahatma-Gandhi-Grabstätte hat leider wegen des Besuchs des Premierministers geschlossen (Parkanlage).

4. Und letzte Station – Qutb Minar-Minarett – sehr schön in der beginnenden Dämmerung - um 17.30 Uhr wird es dunkel, aber da sind wir schon im Hotel. 19 Uhr Abendessen – Buffet Um 20 Uhr kommt Shandor, die Chat-Bekanntschaft von Gabi. So kann das Internet Menschen befreunden! Bei einem Castle-Lager unterhalten wir uns über Gott und die Welt. Gegen 22 Uhr Aufbruch in’s Körbchen!

 

23.12.06

Frühes Aufstehen – 6 Uhr – wir wollen um 10 Uhr nach Guwahati fliegen. 6.30 Uhr Gepäck vor die Tür stellen 7 Uhr Frühstück und 7.30 Uhr Abfahrt mit dem Bus. Helga, unsere Reiseleiterin, befürchtet Schlimmes, da starker Nebel ist. Sie hat Recht, aber erreicht niemanden am Flughafen und so fahren wir hin. Auf die Tausende von Menschen hat sie uns vorbereitet, einige Flüge sind gestrichen, alle anderen haben Verspätung, unserer auch! Dann kommt noch, dass irgendjemand unsere Reisegruppe gestrichen hat, aber Helga bekommt es hin, dass wir mit der einzigen Maschine vom National-Airport mitgenommen werden – leider mit über 4 Std. Verspätung! Ca. 14.45 Uhr starten wir und sind gg. 17 Uhr in Guwahati. Dort warten die Jeeps auf uns und wir fahren ca. 1,5 Std. zu unserem Boot. Die Fahrerei ist recht anstrengend – wichtigstes Instrument am Auto – die Hupe – mehr oder weniger werden alle Fahrzeuge jongliert. Unfälle sieht man keine, also scheint es so auch irgendwie zu funktionieren! An Bord ist erstmal Besprechung – 19 Uhr Abendessen – der Tag hat geschlaucht. Wir packen nicht viel aus, denn am nächsten Tag wird wieder um 6 Uhr geweckt und so nehmen wir nur das Nötigste zur Übernachtung in einer Lodge mit.

 

24.12.06 – Weihnachten

TAGESPROGRAMM*

6.00  Guten Morgen! Sie werden geweckt.

6.30 Bedienen Sie sich am Frühstücksbufett für eine lange und aufregende Fahrt zum Manas National Park.

7.30  Abfahrt mit unserem Ausflugsboot zum Land nach Sualkuchi.

         Anschließend beginnt die erlebnisreiche Fahrt mit den Jeeps über die Dörfer zum Park. Fahrzeit ca. 4,5 Stunden. Wir legen ca. 140 km zurück. Denken Sie an Reisepass, Mückenspray und Kleidung für eine Nacht in der Lodge.

ca. 13.00 Mittagessen in der Bansbari Lodge.

14.00         Fahrt nach Giaborali. Hier werden die Elefanten gebadet. Anschließend Fahrt durch den Park mit Tierbeobachtung. Tee/Kaffee und Sonnenuntergang in Matanguri am Manas-Fluß, gegenüber von Bhutan.

         Nach dem Sonnenuntergang, Abfahrt zur Lodge. Mit Suchlichtern versuchen wir Tiere heranzuziehen.

ca. 19.00 Folkloretanz der lokalen Bevölkerung.  Der erste Tanz heißt Bugrumba, der zweite Jumar. Getanzt von der Bodo – Minderheit.

Anschl. Abendessen in der Lodge. Guten Appetit!

Anschl. Gute Nacht!

TAGESSPRUCH: Weitaus mehr Menschen wissen, wo sie fortwollen, als                     wo sie hinwollen. Manfred Rommel

Wir wünschen Ihnen eine erlebnisreiche Fahrt durch Assam und schöne Eindrücke im Manas Park.

*Quelle: Phoenix-Reisen

 

Tagebuch: siehe Tagesprogramm

 

25.12.06 – 1. Weihnachtsfeiertag

TAGESPROGRAMM*

5.30     Sie werden geweckt. Heraus aus den Federn, rein in den Tag.

Tee und Kaffee stehen an der Rezeption bereit.

6.00  Elefanten-Safari von einer Stunde durch den Manas Park, anschl. Besuch eines Dorfes. (2 Gruppen – wir machen erst das Dorf. . . )

ca. 8.00 - 9.00 Genießen Sie das Frühstück im Restaurant der Bansbari

Lodge.

ca. 9.00 Jeepfahrt mit Kurs auf Sualkuchi.

ca. 13.45 Zurück an Bord von MS Charaidew, lassen wir uns das

         Mittagessen gut schmecken.

14.45 Unser Ausflugsboot bringt uns wieder an Land, wo wir die

Seidenherstellung in Heimarbeit bestaunen können.

Anschließend können Sie ein bisschen durch den Ort bummeln.

ca. 16.45 Rückfahrt „nach Hause“ zur MS Charaidew.

18.30 Kurzes Meeting im Salon mit Besprechung der Lage und Vorschau

auf den morgigen Tag.

19.00 Guten Appetit beim Abendessen.

Anschl.: Genießen Sie noch einen Drink an Deck, unterm Sternenhimmel

oder an der Bar.

Gute Nacht! Ein Tag mit vielen neuen Erlebnissen geht zu Ende.

TAGESSPRUCH: Gott gab uns zwei Augen, damit wir manchmal eines

davon zudrücken können.

Für Sie gehört: Im Manas Park: „Wir warten auf einen Aufseher mit

Gewehr, weil wir unter Denkmalschutz stehen“.

Wir wünschen Ihnen unvergessliche Eindrücke vom heutigen Tag!

*Quelle: Phoenix-Reisen

 

Tagebuch:

dto. (siehe Tagesprogramm), inkl. toller Stau durch einen Basar – unglaublicher Verkehr und Menschenmassen. Wir werden bestaunt, als seien wir Marsmenschen!!!

 

26.12.06 – Zweiter Weihnachtsfeiertag

Zusätzlicher Besuch des Khya-Tempels, den wir am 23.12. nicht sehen konnten, wegen des verspäteten Fluges. An diesem Tag haben wir ab 14 Uhr Zeit uns auch mal zu erholen!!!

Im zweiten Tempel werden wir erstmal nach erklimmen der über 100 Stufen vom Piesel eines Affen empfangen! Foto geht im Heiligtum nicht, Aufnahme mit Priester, danach alles wieder da, obwohl Blitz ging?!? Dritter Tempel auf der Pfaueninsel (kleinste Insel im Brahmaputra) mit den goldenen Languren Affen (die heiligen Affen von Jodphur, hier werden sie verehrt und verwöhnt). Wir machen die Prozedur des Gebets und der Segnung als einzigste der Gruppe mit – eigentlich wollte Frank auch nur die Opfergaben abstellen, aber der Priester gibt Handzeichen, dass er sich niederknien soll.

Am Abend, nach dem Anlegen an einer Sandbank, kurzer Strandspaziergang (kleine Muscheln und Schnecken). Nach dem Abendessen geselliges Beisammensein auf dem Sonnendeck.

 

27.12.06

TAGESPROGRAMM*

6.00 Earl Bird. Kaffee und Tee für die Frühaufsteher an der Bar.

ca. 6.00 Abfahrt von MS Charaidew – falls kein Nebel.

7.30-8.30 Stärken Sie sich beim Frühstück für neue Erlebnisse an Land.

8.30  Unser Ausflugsboot bringt uns nach Ganesh Pahar und anschließend zum Dorf Sonoka.

         Kurze Besichtigung von Ganesh Pahar. Felsreliefs zeigen Gott Ganesh und Shiva + Parvati in enger Stellung (shakti). Der Weg dort hin ist sehr abenteuerlich.

         Spaziergang durch das einfache, saubere und gastfreundliche Dorf Sonoka. Hier wohnt die Minderheit der „Bihar“.

ca. 12.30 Zurück zur MS Charaidew.

13.00 Das Mittagessen wird serviert. Guten Appetit!

16.00 Kaffee- und Teestunde auf dem Sonnendeck.

ca. 16.30 Übernachtungsstop an einer Sandbank.

18.00 Vortrag von Helga über Indien im Salon. Anschließend Programmvorschau für den nächsten Tag.

19.00 Guten Appetit beim Abendessen.

. . .    Gute Nacht!

TAGESSPRUCH: Die Füße eines Menschen sollten in seinem Lande verwurzelt sein. Mit seinen Augen aber sollte er die Welt erblicken.

George Augustin Nicolas de Santayana

Wir wünschen Ihnen viele unvergessliche Eindrücke von Assam.

*Quelle: Phoenix-Reisen

 

Tagebuch:

Tempelruine fällt aus, da wir nicht anlegen können, zu wenig Wasser und zu starke Strömung – dafür Dorftempel mit Kali. Erstes Dorf: Menschen aus Bihar, die dort geblieben sind. Zweites Dorf: Assamesen

Jedes hat seine eigene Schule und Tempel. Tlw. Sind Radios, Nähmaschinen und Maschinen zum Schälen von Reis vorhanden – alles sehr sauber! Tagestemperaturen 20 bis 25°C, abends frischt es auf, je nach Windstärke um die 15°C.

Beim abendlichen Anlegen am Strand sind wir wieder einmal die Attraktion. Da ein Wochenmarkt in der Nähe ist, gibt es Verkaufsstände an dem Landeplatz der Fähren, wo reges Treiben herrscht. Wir werden von allen bestaunt, da „Weiße“ hier recht selten sind! Wir stürzen uns in die Menschenmasse aber ganz geheuer ist es uns nicht. Elisabeth macht den Fehler, aufgenommene Bilder auf ihrer Digitalkamera zu zeigen. Ich hole sie aus dem Pulk von ca. 30 Männern heraus! Die Leute sind nicht bösartig, aber ihre Neugier eben ungebremst! Am Abend gibt Uli auf ihren Geburtstag einen aus.

 

28.12.06

Morgens Schiffsbesichtigung – danach Freizeit – Freizeit – Freizeit!!!

Wasser, Tee und Kaffee gibt es immer frei und soviel man will.

Ungeplanter Dorfbesuch. Mit dem Beiboot gehen wir an Land. Das vordere Dorf sind Bangladeschies, also Moslems, die illegal hier leben. Im gepflegterem Dorf dahinter leben Assamesen. Hier gibt es gerade eine Impfung für die Kleinkinder: Masern, Diphtherie und Kinderlähmung – durch die Regierung finanziert, also kostenfrei.

Zurück an Bord, leider ist es bewölkt und sehr windig. Wir spielen Carrom, indisches Fingerbillard. Und wir baumeln aus!!! Statt Hindu-Unterricht noch ein kurzer Spaziergang nach dem Anlegen. Statt normalen Abendessen, außerplanmäßig Barbecue! Wir sind begeistert! Es gibt lecker gegrillte Shrimps, Fisch, Lamm und Geflügel in verschiedenen Saucen eingelegt. Vorher kleine Vorspeisen: Käse, Fleischstücke etc.. Helga erzählt im Anschluss Hindu-Märchen. Gegen 9 Uhr geht es dann zu Bett, da morgen um 5 Uhr geweckt wird.

 

29.12.06

TAGESPROGRAMM*

Orang – Nationalpark

5.00 Ein neuer Tag, ein neues Glück! Sie werden geweckt, d.h. das Licht geht an.

ab 5.00 Kaffee und Tee und ein kleiner Snack wartet in der Bar auf Sie.

6.00  Abfahrt mit unserem Ausflusboot zum Orang-Nationalpark.

Unterwegs werden Sie einige Vögel sehen – unter anderem vielleicht Kormorane, Graureiher, Eisvögel, Marabus, Fischadler und Bramini-Enten.

Nach Ankunft an Land – nach ca. 40 min. Fahrt mit unserem Ausflugsboot – laufen wir für ca. 5 Minuten bis zu unseren 6 offenen Jeeps, die uns für ca. 3 Std. durch den Orang-Nationalpark fahren werden. Das Frühstück nehmen wir in Form einer Frühstücksbox, die vom Schiff mitgenommen wird, im Park ein.

Wenn wir Glück haben, werden wir vielleicht auch noch Nashörner und wilde Elefanten sehen.

ca. 12.00 Uhr kommen wir an Bord unseres Schiffes zurück.

13.00         Mittagessen an Bord. Anschließend Siesta.

16.00 Auf dem Sonnendeck gibt es Kaffee und Tee.

18.30 Meeting im Salon mit Programmvorschau und ein wenig

         Hinduunterricht.

19.00         Nach dem erlebnisreichen Tag schmeckt das Abendessen besonders gut, diesmal wieder im Restaurant – kein Barbeque an Land wie gestern.

Anschl. Lassen Sie den schönen Tag bei einem Drink in der Bar oder an Deck unter dem Sternenhimmel ausklingen.

TAGESSPRUCH: Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von anderen, so wird dir Ärger erspart bleiben.

Konfuzius

Der ORANG-NATIONALPARK liegt am nördlichen Ufer des Brahmaputra. Der Park hat eine Fläche von 78,8 qkm. Der Park ist beliebt wegen seiner natürlichen Schönheit mit vielen Seen und Tümpeln.

Seit 1999 ist der Orang Park ein Nationalpark. Es gibt hier 68 Nashörner, 5 wilde Elefanten, 19 Tiger und unzählige (Schweins-) Hirsche.

*Quelle: Phoenix-Reisen

 

Tagebuch:

Leider keine Nashörner zu sehen, schon gar keine Tiger. Wir brauchen rückzu mit dem Beiboot 2 Stunden für die Strecke – morgens ca. 40 Minuten. Nun geht es stromaufwärts, somit erst gg. 13.30 zurück beim Boot. Nach dem Essen freier Nachmittag bei Sonnenschein aber sehr windig. In Decken eingemummelt bleiben wir auf Deck. Nach dem Abendessen ist das Sonnendeck wie immer für alle in großer Runde aufgestellten Stühlen und Bänken vorbereitet, dank Sebi, einem ganz netten Steward. Mit einem indischen Whisky beenden wir den Tag.

 

30.12.06

Die Gruppe teilt sich morgens. Den Besuch der Teeplantage inkl Fabrik lassen wir weg, da aufgrund des Winters weder gepflückt – noch gearbeitet wird. Wir verbleiben an Bord und genießen Sonne und Freizeit. 8 Leutchen nehmen aber teil. Unser Mannager, Sanchi – immer lächelnd, hat aus Guwahati unser Bier – Black Label – geordert und es trifft morgens mit dem Beiboot an Bord ein. Gestern mussten wir uns mit dem etwas „süßeren“ Kingfisher-Bier begnügen. Da ich mit nachgekauften Batterien vom Flughafen Delhi wieder mal Pech hatte (beide Packungen waren nicht zu gebrauchen) prüfe ich beim Kauf an Bord direkt ob sie voll sind. Im Schnitt brauche ich jeden Tag zwei neue Akkus! (Sch… Foto!) Nach dem Mittagessen geht es laut Programm weiter. Zum Bummeln haben wir nur eine Stunde Zeit, zu wenig, um den Basar genauer zu erkunden. Nach dem Abendessen gewohnter Treff auf dem Sonnedeck in illusterer Runde – die Nichtlustigen kommen erst gar nicht oder gehen beizeiten, aber das sind die Wenigsten!

 

31.12.06  - Silvester

Letzte Schifffahrt – nun dient das Boot nur noch als Botel. Heute geht es in den Schmetterlingswald. Aber der ist nicht sicher, erst vor kurzem ist ein Einheimischer von einem wilden Elefanten verletzt worden, der ihm den Rücken brach. Daher nur Besichtigung eines kleinen – in den Stein gehauenen – Tempels. Der Schiffsanlegeplatz füllt sich mit immer mehr Menschen, die hier regelmäßig feiern. Jede Familie, bzw. Clan, hat allerdings seine eigene Musik mit, welche ohrenbetäubend laut gestellt wird – auch mit Hilfe einer Autobatterie!

Wieder wird gegenseitig bestaunt und fotografiert!

Nach dem Mittagessen Fahrt zum Kaziranga-Nationalpark. Da zum Jahreswechsel so viele Menschen unterwegs sind weichen wir auf das östlichste Tor aus, fahren demzufolge über zwei Stunden dahin. Wir sehen mehr Tiere als in den beiden anderen Parks: Elis, Rhinos, Büffel, Hirsche, Rehe, Wildschweine und verschiedene Vögel, wie Pelikan, Fischadler, Indian Adler (sehr bunt), mehrere Reiher etc.

Durch die lange Fahrt kommen wir auch später zurück. Wie immer gibt es abends indisch, morgens normal und mittags immer europäisch. Vor dem Abendessen hält Helga immer Vorschau auf den Folgetag. Heute etwas aufgeregt, sie und die Crew haben etwas arrangiert und so heißt es vor dem Essen Jacken und Kameras holen und warten … Es wurde vor dem Schiff eine Tanz- und Gesangsdarbietung gebracht – recht eindrucksvoll! Die zweite Überraschung nach dem Essen, ein Feuerwerk! Nun sind alle glücklich, denn wir haben wenigstens etwas Silvesterstimmung gehabt. Wir müssen früh zu Bett – 22.30 Uhr machen wir das Licht aus, denn . . .

 

01.01.07 - Neujahr

. . . 4.00 Uhr wecken!!!

Pünktlich zum Jahreswechsel stoßen wir 4.30 Uhr (in Deutschland ist Mitternacht) mit Jens und Christine und Kaffee an!!! So ein Silvester haben wir auch noch nicht erlebt! Planmäßig geht es weiter – Elefantensafari! Heute sehen wir die Tiere auch näher da man auf dem Elefanten doch ganz gut ran kann, durch das hohe Elefantengras, welches sonst die Sicht verdeckt. Danach in Minderheitendorf . Hier leben Anemisten (gleich den Atheisten), welche jedoch an Naturgeister glauben und ohne Strom leben. Auch 4 christliche Familien leben hier und haben sogar eine kleine, sehr spartanisch eingerichtete Hütte, welche als Kirche dient. Fast alle Hütten stehen auf Pfählen, wegen Hochwasser und um kleinen Tierchen den Weg zu erschweren. Auf die zweite Pirschfahrt verzichten wir, da die Chance einen Tiger zu sehen eher gering ist. Kurzer Zwischenstop am einzigsten „Lädchen“ wo es Souvenirs aus Kazivanga gibt – natürlich erfolgreich! Zurück beim Boot wieder – und noch mehr – Haligali im Strand, was uns nicht stört – Hauptsache Beine hoch! Heute heißt es auch: Koffer packen. Wir hoffen in Delhi/Agra auf etwas wärmere Temperaturen.

Nach dem köstlichen Abendessen (die Getränke bezahlt der Veranstalter) geselliges Beisammensein. Diesmal Unterdeck, da es sehr stürmig ist. Wir bezahlen die Rechnung und plauschen noch etwas.

 

02.01.07

Bis Ankunft Flughafen geht alles nach Plan. Aber unsere Maschine hat Verspätung – statt 15.30 Uhr starten wir um 21 Uhr!!! In Delhi ist wieder mal Nebel . . . , ob es an dem lag, oder an einer fehlenden  Landeerlaubnis wissen wir nicht. Auf jeden Fall drehen wir mindesten drei Runden im Tiefflug ehe wir landen, bevor die Maschine kurz zuvor noch mal durchstartet, um an Höhe zu gewinnen und wir im Anschluss noch ewig auf der Landebahn rollen! Letztendlich gehen wir gegen 1 Uhr von Bord um kurz vor 2 Uhr (!) im Hotel zu sein (normal dauert der Flug 2 Std.!). Ehe wir zu Bett gehen ist es 3.30 Uhr, denn die Sachen müssen gepackt sein.

 

03.01.07

7.30 Uhr wecken – 8 Uhr Frühstück – 9 Uhr Abfahrt nach Agra. Für diese 200 km werden wir 5 Stunden brauchen. Wir quälen uns durch den Morgenverkehr – Stop and go! Delhi hat mehr Autos als Bombay, Kalkutta u. Chenay zusammen . . . Die Smoke-Wolken, die Delhi umgeben haben wir bereits im Flugzeug wahrgenommen. In der Stadt ist alles dreckig. Die Händler und Bewohner putzen nur bis vor die eigene Tür. Türme von Schutt stören niemanden. Es wird wahnsinnig viel gebaut, da 2010 in Delhi die Commonwealth Games stattfinden. Eine Metro soll gebaut – und das Straßennetz erweitert werden. An jeder Ecke und an allen Straßen und Kreuzungen wird gebettelt, was es im Nordosten nicht gab – noch nicht!! Denn ob alle Touris so einsichtig wie unsere Gruppe sind bezweifeln wir. Man rechnet in Delhi mit einem Zuwachs von ½ Million Menschen pro Jahr, hauptsächlich durch Zuwanderer aus ländlichen Gebieten, die hier leichter Geld verdienen wollen, was aber meistens schief geht und aus Stolz können sie dann auch nicht in ihre Dörfer zurück. Beim Überschreiten der Landesgrenzen wird eine Mautgebühr bezahlt. Kurzer Kaffeestop an einem Motel. Wir fahren durch Matura, der Geburtsstadt von Krishna. Eine tolle Tempelanlage – sicher ein Vorgeschmack auf das Taj Mahal. Zum Mittagsstop, kurz vor Agra in einem Hotel, können wir draußen sitzen und etwas Sonne genießen. Weiterfahrt zum Taj Mahal – Krone der Paläste! Am Parkplatz steigen wir auf Pferdedroschken um, die uns bis vor das Tor bringen. Die Schönheit des Mausoleums können wir in Ruhe genießen. Es ist fantastisch! Im Anschluss Besuch einer Marmor/Intarsienwerkstatt, was zur Verkaufsveranstaltung wurde. Die Sonne geht hier in Agra ca. 1 Stunde später, gg. 17.30 Uhr, unter. Weiterfahrt zum Hotel. Abendessen und ein paar Drinks an der Bar.

 

04.01.07

6 Uhr wecken – 6.30 Uhr Frühstück – 7.30 Uhr Abfahrt zum Roten Fort, eines der größten und schönsten in ganz Indien.

Weiterfahrt nach Jaipur. Für diese 220 km werden wir ca. 6 Stunden brauchen. Zwischenstop an der „Verlassenen Stadt“. Die Straße, Handelsstraße seit eh und je, wird ausgebaut. Unterwegs auch mal ein Zwischenfall, wo wir erst meinten einen Unfall zu sehen, es sich dann aber als Demo von irgendwelchen Gruppierungen rausstellte und man die Weiterfahrt mit Steinen blockierte. Zum Glück waren neben den ganzen Hitzköpfen auch ein paar ältere „Weise“ da, die die Steine wegräumten, so dass wir nach ca. 20 Min. weiter fahren konnten. Gegen 13 Uhr Mittagsstop mit Außenbereich im Restaurant. 16.30 Uhr Ankunft in Jaipur. Pieselstop – danach möchten einige unbedingt in’s Hotel, somit Fahrt erst dahin. Frisch machen und 17.30 Abfahrt in die Altstadt. 1727 wurde sie gebaut und für eine Prozession um den Engländern eine Ehrerbietung zu zeigen – alle Fronten rosa gestrichen. Noch heute besteht die Auflage die Farbe beizubehalten. Absoluter Verkehrsstreß in der Altstadt. Menschen, Händler und Bettler ohne Ende! Wir finden ein ruhiges Plätzchen auf einer Dachterrasse mit super-Ausblick. Danach Rikscha-Fahrt – ein Mordsgaudi!  Kurze Juweliersbesichtigung mit Verkauf. Anschließend Rückfahrt zum Hotel. Abendessen und Drink an der Bar.

 

05.01.07

Ausschlafen → 7 Uhr wecken! 8.30 Uhr Abfahrt - 1. Station: Palast der Winde, ist zwar nur noch eine Fassade aber super - nicht die Verkäufer! Von da aus konnten die Haremsdamen das alltägliche Leben beobachten. Weiterfahrt zur Amber Festung – sehr gut erhalten und war bis Anfang 20. Jahrhundert von einem Maharadscha bewohnt. Ganz toll der Spiegelpalast. Neben Amber liegt die Tigerfestung – militärischer Stützpunkt aus vergangenen Jahrhunderten. Danach Observatorium – 1728 Baubeginn – mit der größten Sonnenuhr der Welt (über 30 Meter hoch). Von da aus sehen wir schon den Stadtpalast, den wir auch gleich besichtigen – mit Textil-, Waffen- und Bilder/Teppich-Ausstellung. Der Stadtpalast wird noch zum Teil vom Maharadscha selbst bewohnt. 1947 erhielten die Maharadschas mit der Unabhängigkeit Indiens verschiedenen Privilegien, wie z. Bsp. keine Zahlung von Steuern etc. Diese wurden ihnen durch Indira Gandhi 1967 letztendlich auch noch entzogen. So bauten sie tlw. Ihre Paläste als Hotels um oder gingen in den Staatsdienst oder zum Militär, in gehobenen Positionen.

Anschließend Kurzbesuch Malerwerkstatt und Gewürzladen.

Mittagessen in einem kleinen Palast, welcher, wie so viele, als Hotel ausgebaut wurde. 14.45 Uhr Weiterfahrt – fakultativ – bis auf 3 kommen alle mit: Besuch einer Tuchdruckerei und Teppichknüpferei – mit Erfolg für uns und die Verkäufer! Dann mit dem Bus zur Altstadt – neuer Gaudi – diesmal zu Fuß durch´s Gewusel! Aschok, unser indischer Reiseführer, meint, dass wir diese „Mutprobe“ – nämlich das Überqueren einer Straße – bestehen werden! Da wir nur bei den Einheimischen direkt sind – keine Bettelei – anstrengend ist es aber trotzdem durch die Gänge zu kommen die nur einen Meter breit sind, links und rechts Verkaufsstände – die auch noch gut besucht sind – so pressen wir uns durch die eigentlich nicht vorhandenen 30 cm . . .

Danach geht´s ab in´s Hotel – es reicht auch – gg. 18.00 sind wir da und bekommen nun endlich die heiß ersehnten Briefmarken für unsere Karten! (Allerdings ohne Klebstoff – so dass wir dann alles gesamt dem Portier überlasssen – und nach Rückkehr erfuhren wir – welche Freude – er hat sie sogar abgesandt!) 19.30 Abendessen welches hier im Hotel ist – und isst!

 

06.01.07

Es gibt nur 3 Termine – bis 10.00 Frühstück – bis 11.00 Koffer vor die Tür – 11.30 Abfahrt. 250 km bis Delhi. Kurzer Stop am Milchmarkt, man (oder Frau) prüft hier die Milch in dem man die Hand in die Kanne (ca.15 l) steckt, dann nach oben hält und guckt wie sie herabrinnt, die letzten Tropfen landen im Mund . . .

Eine gut ausgebaute Autobahn mit 2 x 2 Spuren bringt uns vorwärts. 14.30 – 15.45 Mittagsstopp an einem sehr gepflegten Motel – letzte Souvenireinkäufe. Ankunft in Delhi gg. 18.00. Diesmal fahren wir durch eine moderne Vorstadt, ordentliche Hochhäuser mit Stil – alles in allem wirkt diese schöner als Delhi selbst. In der Gaststätte ist es eiskalt – tja, wir sind ja nun einiges gewohnt! Von 19.00 – 21.00 haben wir gesamt 2 Hotelzimmer zum Umziehen/Frischmachen. Ab 19.00 gibt es auch schon zu essen. Da es in der Gaststätte noch nicht mal eine Steckdose gibt, werden elektrische Heizer in der Lobby aufgestellt. So gehen wir nach dem Essen dahin und wärmen uns – auch mit dem restlichen Indien-Whisky auf! Leider hat es unsere Christine mit einem Infekt erwischt, und sie nutzt eines der Zimmer um sich eine Stunde aufzuwärmen und auszuruhen. 22.30 Abfahrt zum Flughafen – wie immer chaotisch – der Bus kann uns noch nicht mal zum richtigen Terminal bringen, da Auto´s und Menschen in Massen den Weg versperren. Wir checken ein – ohne Probleme! Mit Karin und Klaus trinken wir unser letztes Bierchen (in Indien!) . . . und starten pünktlich 3.00 gen Frankfurt – wo wir auch pünktlich gg. 7.00 ankommen. Auschecken – Käffchen – auf geht´s nach Chemnitz – kurze Kaffee- bzw. Teepause – natürlich mit Assam-Tee (!) in der deutschen Raststätte. Gegen 12.30 kommen wir zu Hause an – ein anstrengender – erlebnisreicher Urlaub geht zu Ende – eigentlich brauchten wir jetzt eine Woche zu Erholung . . .

 

 

Namatse – Indien – aber ein Wiedersehen gibt es bestimmt nicht!

(oder . . .?)